Veranstaltungsrückblick
„Zukunftsstadt Saarbrücken“ mit Uwe Conradt und Dr. Daniel Dettling
Donnerstag, 26. September 2019, 19:00 Uhr – Haus der Union Stiftung, Steinstraße 10, Saarbrücken
„Wenn Bürgermeister regieren würden, dann sähe die Welt deutlich besser aus.“ Mit diesem Statement begann Zukunftsforscher Dr. Daniel Dettling seinen spannenden Vortrag über die zukünftige Entwicklung von Städten, nachdem der Vorstandsvorsitzende der Union Stiftung, JR Hans-Georg Warken, die Veranstaltung „Zukunftsstadt Saarbrücken“ im Haus der Union Stiftung eröffnet hatte.
Die Stadt der Zukunft, so Dettling, sei eine kreative Stadt, die den Prinzipien „connect“ (verbinden), „cooperate“ (zusammenarbeiten), „co-create“ (gemeinsam erschaffen) und „cultural change“ (kultureller Wandel), dem wichtigsten Prinzip, folge. Besonders bedeutende Zielgruppen für eine Zukunftsstadt seien ältere Menschen, Familien und junge Menschen wie Studenten oder Gründer von Startups. Dabei habe Saarbrücken einen entscheidenden Vorteil, erklärte Dettling, da es „das Beste aus drei Welten hat: Großstadt, Kleinstadt und Land.“
Ebenfalls wichtig, in Saarbrücken aber noch verbesserungsfähig, sei Mobilität. „Die Menschen wollen schnell und bequem ans Ziel kommen; sie wollen keine Verbote und Vorschriften.“ Das Ziel sei natürlich, dass die Leute aus diesem Grund nicht immer das Auto nehmen, „aber das funktioniert nur, wenn man die Infrastruktur entsprechend ausbaut.“
Auch die Politik sei gefordert, vor allem im Bereich des kulturellen Wandels. Dettling erläuterte, dass sich die meisten Menschen eine Kultur der Weltoffenheit, eine liberale, innovative Wirtschaftspolitik, aber auch die Wahrung von rechtsstaatlichen Prinzipien wünschen. Dafür müsse die Politik aber vom zweidimensionalen Denken wegkommen und dreierlei fördern: einen Verfassungspatriotismus, eine partizipative Demokratie und einen dynamischen Sozialstaat.
Moderiert von Rundfunkjournalistin Nelly Theobald stellte sich anschließend der zukünftige Oberbürgermeister von Saarbrücken, Uwe Conradt, den Fragen des Publikums. Dabei wurden nicht nur Themen aus Dettlings Vortrag wie Mobilität und „shared spaces“, also gemeinsame Orte, aufgegriffen, sondern auch eigene Anliegen vorgebracht, wie zum Beispiel die Instandhaltung des Saarbrücker Hauptfriedhofes. Auf die Frage nach Attraktivität Saarbrückens für junge Leute hin brachte Conradt sein Vertrauen in Saarbrücken zum Ausdruck. Viele junge Menschen, vor allem Studenten, seien bereits angetan von Saarbrücken, weil „hier immer etwas los ist“, so Conradt, aber das Problem sei, dass dies nicht in den Köpfen der Leute angekommen sei.
Mit einem kleinen Buffett und angeregten Gesprächen nahm der gelungene Abend ein ruhiges Ende.
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