Zuletzt aktualisiert: 19.03.2022

Energie-Gipfel der Union Stiftung zeigt Wege in die Zukunft

Impulse von Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Utz Claassen und Dr. Ralf Levacher

Saarbrücken – Wie können wir unsere Energieversorgung zukunftsfähig und Energie wieder bezahlbar machen? Dieser Frage stand im Fokus der Energie-Gipfels der Union Stiftung. Zu Gast waren Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Dr. Ralf Levacher, Vorstand der VKU Landesgruppe Saarland und Vordenker im Bereich Energie sowie online zugeschaltet Prof. Dr. Utz Claassen, ehemaliger Vorstandsvorsitzender EnBw. Die drei Energieexperten stellten Ihre Sicht zur aktuellen Situation der Energieversorgung in Deutschland, Europa und dem Saarland dar. Die Aufzeichnung finden Sie hier:

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„Wir sind im Grunde in Deutschland gegen alle grundlastfähigen Energieträger, Kohle, Kernkraft und jetzt russisches Gas“, stellte Prof. Dr. Utz Claassen zu Beginn der Veranstaltung fest. Damit stehe Deutschland in der Welt allein. Der Ausstieg aus der Kernenergie sei dabei ein „Schlag gegen den Klimaschutz“ gewesen, weil es nicht möglich sei, die Energie kurzfristig regenerativ zu ersetzen. Er plädiert für eine „globale regenerative solare Energiewirtschaft“.

Utz Claassen
Prof. Dr. Utz Claassen

Dr. Ralf Levacher betonte, dass auch auf lokaler Ebene Solarenergie für das Saarland, das richtige Instrument sei, um die Energieversorgung auf breiter Basis zu sichern: „Wir haben eine hohe Dichte an Eigenheimen und eine hohe Bereitschaft, Strom über Photovoltaik-Anlagen zu erzeugen. Wir müssen diese Bereitschaft nutzen und fördern, um eine lokale Photovoltaik-Infrastruktur aufzubauen.“

Dr. Ralf Levacher
Dr. Ralf Levacher

Prof. Dr. Klaus Töpfer, der ehemalige Bundesumweltminister sagte, es müsse eine europäische Energielösung geben, die auf neue Technologien und Erneuerbarkeit baue. Kurzfristig sei er aber dafür, dass die Bundesregierung die Mehrwertsteuer insbesondere auf Öl, Sprit und Gas senken solle. Insgesamt blickte er aber optimistisch in die Zukunft. Es stehe fest, dass im Saarland „unglaublich Sachverstand“ auf dem Gebiet der Energieversorgung. „Ihr kriegt das hin!“, so Töpfer.

Prof. Dr. Klaus Töpfer

JR Hans-Georg Warken, der Vorstandsvorsitzende der Union Stiftung betonte beim Energiegipfel die Bereitschaft der Stiftung, sich auf diesem Gebiet zum Wohle des Saarlandes weiter engagieren zu wollen: „Im Bereich Grubengas und Geothermie hat unser Land großes Potential. Wir werden als Stiftung das Thema weiter begleiten und Forschungsinitiativen in diese Richtung unterstützen. Uns als Stiftung ist es dabei wichtig, regionale Wertschöpfung zum Zwecke der Versorgungssicherheit zu aktivieren.“

„Gerade die erfolgversprechenden Ansätze aus Methan, das im Saarland u.a. als Grubengas anfällt, im Wege der Pyrolyse grünen Wasserstoff herzustellen, wird von uns gefördert. Das Saarland kann so Vorreiter bei der Produktion von Wasserstoff werden. Der schlichte Ansatz, man müsse das Methan verbrennen und könne so Energie gewinnen, verursacht schädliches  CO2 und ist deshalb nicht vorzugswürdig“, so JR Hans-Georg Warken abschließend.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Peter Stefan Herbst, dem Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung.